Skulptur

Skulptur 1996
Mitte der 1990er Jahre rückte die Idee des Sediments als sichtbare Ablagerung von Zeit in den Fokus der Überlegungen des Künstlers. Spohr schichtete zunächst auf einem Grundriss aufbauende, etwa einen Zentimeter starke Segmente mit einer komplizierten Binnenstruktur aus MDF übereinander. Um den Eindruck von Ablagerungen zu verstärke, verwendet er wenig später Graukartonplatten, die mit speziell in Auftrag gegebenen Werkzeugen in vom Künstler festgelegten Formen gestanzt werden. Übereinander geschichtet ergeben die leicht variierenden Flächen kompakte architektonische Formen.[…] Licht und Schatten modellieren die Form dieser rätselhaften Skulpturen, deren aus Schichten bestehende Körper symbolhaft für unendlich sich fortsetzende Ablagerungen bestehen.
Carmela Thiele Malte Spohr in: KUENSTLER Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 94, Heft 14, 2. Quartal 2011