2011 / 2012 Serie e.S

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Die in ihrer Entwicklung zusammengehörigen vier Panoramen gleichen Formats, von denen die Blätter e.S III A 1 – 3 Ausschnitte des Ausgangsbildes
e.S III A von 2011 in veränderter Form weiterdenken, verdeutlichen, mit welch komplexer, mit der Kunst des 19. Jahrhunderts erst einmal kaum zu vereinbarender Form der Landschaftsreflexion uns Spohr in seiner Zeichenkunst konfrontiert. […] Man erlebt jeweils eine scheinbar aus der Aufsicht – wie aus der Satellitenperspektive – wahrgenommene Totale an Einzelformen, die bisweilen an Inseln oder Kontinente denken lassen, also kartografische Qualitäten besitzen.

Doch was für eine Ganzheit ist es, die uns in diesen nuancenreichen Fugen aus Linien begegnet? Es ist eine Welt, die sich in Fragementen entfaltet und sichtbar wird. Jedes der vier Panoramen bleibt ein Ausschnitt: Würde man die Werke an ihren Seiten zusammenfügen, so ließen sich die Zeichnungen im Unterschied zum klassischen Panorama nicht über ihre Ränder hinweg anschließen. Jedes Werk ist ein Ausschnitt aus einem potenziell grenzenlosen Raum. Doch gilt dabei, um mit einem für den Künstler wichtigen Satz Friedrich Wilhelm Schellings (1775 – 1854) zu enden: “Ohne Begrenzung könnte das Grenzenlose nicht erscheinen.”

Andreas Schalhorn Weltenlandschaft und Fragment in der Kunst von Malte Spohr in: Lass Dich von der Natur anwehen Landschaftszeichnung in der Romantik und Gegenwart (Ausst.-Kat.) Kunsthalle Bremen, 2013